Denkmalpflege in Altona

Weil aktiver und passiver Denkmalschutz zu den allgemeinen "Bürgerpflichten" eines Hanseaten gehört, der sich für das Wohlergehen seiner Stadt einsetzt, war es selbstverständlich, als Bürgervereinsvorsitzender und Sprecher einer großen Arbeitsgemeinschaft als Vorbild auch auf diesem Gebiete voran zu gehen.

Dabei sind folgende Altonaer Denkmäler in der ständigen ehrenamtlichen Vervollständigung und Pflege:

  1. Stuhlmann-Brunnen,
  2. Kaiser-Wilhelm-Denkmal,
  3. Bismarck-Denkmal,
  4. Blücher-Denkmal,
  5. Behn-Brunnen,
  6. Minerva-Brunnen,
  7. Helgoland-Denkmal,
  8. „Black Form“ (Schwarzer Block)
  9. Erinnerungstafel für das Altonaische Unterstützungsinstitut v. 1799,
10. Jüdische Gedenktafel
11. Nobistorpfeiler,
12. Erinnerungsstein Kieler Chaussee,
13. Gedenktafeln der Patriotischen Gesellschafthaft.

 

 

Zu 1. Denn es hatte sich bereits Anfang der 1990er Jahre u.a. auch im Bereiche der Altonaer Altstadt und Altona-Nord herausgestellt, dass es mit der unmittelbaren Erhaltungskultur der o. a. Denkmäler nicht zum Besten stand.

Auslöser des später immer mehr anwachsenden Engagements war u.a. der sehr schlechte Erhaltungszustand des Stuhlmann-Brunnens (von Bildhauer Paul Türpe um 1900) in dieser Zeit. Deshalb wurde bis zum Jahre 2000 aktiv intensiv bei der Rettung des Altona-Denkmals mitgewirkt.

Später wurde dabei mit dafür gesorgt, dass der Brunnenrand (nach 125 Jahren) endlich eine Beleuchtung erhielt und damit nun einer der testamentarischen Wünsche Stuhlmanns einen "Brunnen mit Beleuchtung" zu stiften, in Erfüllung ging. Ein weiterer Wunsch Stuhlmanns wurde 2010 erfüllt, indem der Brunnenrand mit einem Altonaer Wappen versehen werden konnte.

Aurubis und  das Altonaer Stadtarchiv, mit Wolfgang Seiler und Wolfgang Vacano als Brunnenpaten, gelang es gemeinsam, dass der Brunnnrand damit geschmückt werden konnte. Kosten für die Stadt entstanden dabei nicht!

Seit Jahrzehnten wird der Brunnen und seine Figuren heftig beschmiert oder beschädigt und verkommt im Sommer zu einer "Hundebadeanstalt".

Da eine blaue Denkmaltafel in der Vergangenheit bis 2004 vom Denkmalschutzamt immer noch nicht spendiert worden war, stiftete die HEW - heute Vattenfall -  (auf Anregung des Altonaer Stadtarchivs - Wolfgang Vacano) eine - aus zwei weißen Info-Tafeln - bestehende Informationsmöglichkeit.

In der Folge standen mehrere literarische Werke zur Existenz des herrlichen Brunnens und als Altonas Identifikationsfigur gilt. Siehe unter Vacano-Literatur.

 

Zu 2. Auch dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus dem Jahre 1898 ging es nicht viel besser. Denn der "Zahn der Zeit" und Beschädigungen und Beschmierungen hatten ihm schon arg zugesetzt. Weil das Denkmal bis in die neunzehnhundertneunziger Jahre immer noch keine Denkmaltafel hatte, setzte sich der Altonaer Stadtarchiv (Kai Tangermann u. Wolfgang Vacano) dafür ein, dass eine solche Tafel über das Denkmal Auskunft erteilen konnte.

Da diese Tafel des Denkmalschutzamts einen historischen Textfehler enthielt, sollte sie ausgewechselt werden. Leider dauerte dieses Austauschverfahren mehrere Jahre an! Aber auch die 2. "Austauschtafel" enthielt wieder einen historischen Fehler, (1866 statt 1867) für den erneut das Denkmalschutzamt verantwortlich war. Aber auch der dritte Versuch, nun endlich eine geschichtlich korrekte Tafel am Denkmal zu montieren, dauerte nochmals viele Jahre. Denn man scheute u.a. die Kosten! Siehe unter Vacano-Literatur!


Hinzu kommt dieserzeit noch - schon fast skandalös - dass seit 2006 ein ernstzunehmendes Gutachten vorliegt, dass das Reiterstandbild dringend einer Sanierung bedarf, für die aber rund eine Million Euro aufzuwenden sei.

Z.Zt. steht ein Sanierungstermin jedoch noch "in den Sternen"!  Siehe unter Vacano-Literatur.


Zu 3. Das Bismarck-Denkmal von 1898 steht am Rande der einst renommierten Königstraße - direkt vor dem Schleepark. Weil auch dieses Denkmal seit vielen Jahren ständiges Opfer von Schmieratacken war und ist, muss ständig das "Reinigungsteam" des Altonaer Stadtarchivs aktiv werden. (Sarah Hasler, Oliver Krafft, Gabriele Streit und Wolfgang Vacano).

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens! Das Altonaer Stadtarchiv arbeitet derzeit an einer "Ersatzlösung". 


Zu 4. Das Blücher-Denkmal erleidet immer wieder das gleiche Schicksal der anderen in der Liste aufgeführten Denkmäler. Es wird beschmiert oder gar verunglimpft. So hatte man ihm vor Jahren sogar einmal ein Geschlechtsteil mit weißer Farbe auf die Hose geschmiert! Derzeit hat man dem Altonaer Vorbild eine Pappmaske vor das Gesicht geklebt.

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens! Das Altonaer Stadtarchiv arbeitet derzeit an einer "Ersatzlösung". 


Zu 5. Der Behn-Brunnen hatte bereits ein schweres Schicksal zu ertragen, als er Anfang der 1970ger an der  Ecke König- / Behnstraße aufgestellt wurde fehlte die mit Altonaer Stadtwappen geschmückte Brunnentasse. Dafür wurde eine hässliche Brunnentasse für die "Ozeanide" geschaffen, die auch noch auf einer hässlicheren Steinsäule steht. Hier halten sich Beschmierungen und Beschädigungen echt in Grenzen und sind jeweils zeitlich und materiell zu bewältigen.

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens! 



Zu 6. Der Behn-Brunnen führt seit drei Jahrzehnten ein "Dornröschen-Dasein" am oberen Ende des Altonaer Fischmarkts. Denn eine unattacktive "Minerva" lädt kaum zu näheren Herantreten ein. Selbst eine aufwendige Restaurierung und Sanierung in den 1980er Jahren konnte daran nichts ändern. Denn seit Jahren

ist die Brunnenpumpe defekt. Das Altonaer Stadtarchiv hat dankenswerter Weise  einen Zuschuss von der Haspa 1500,- bekommen, um die Pumpe im Herbst 2015 reparieren zu können.

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens!



Zu 7. Das "Helgoland-Denkmal" führt ein eher zurückgezogenes Dasein am Rande des Elbwanderweges hinter den Häusern der Palmaille. Das Altonaer Stadtarchiv hatte sich dafür eingesetzt, dass das Denkmal durch die Stiftung Denkmalpflege ein neues Kreuz auf die Denkmalsspitze erhielt. Gleichzeitig setzte man sich dafür ein, dass das Altonaer Grünflächenamt eine neue Steinumrandung um das Denkmal herum anlegte. Ein kleines Wunder ist, dass es hier kaum Schmierereien oder andere Beschädigungen gibt. Wenn nur nicht die vielen Hunde wären, die (mit Duldung der "Herrchen") hier eine ideale Hundetoilette zu haben scheinen. Ein ekelhafter Skandal, an dem nicht die Hunde schuldig sind, oder? 

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens!



Zu 8. "Black Form" (Schwarzer Block")

Dieses Denkmal (von Sol LeWitt) erinnert an die vielen jüdischen Altonaer die in der Nazizeit vertrieben oder in NS-Lagern ermordet wurden. Leider scheint dieser beachtenswerte Umstand einige Zeitgenossen nicht zu kümmern, denn der Stein wird trotz neuer grauer Schutzschicht (angeregt durch das Altonaer Stadtarchiv) trotzdem immer noch hässlichst beschmiert.

In den zurückliegenden Jahren wurden die teilweise sogar pornografischen Beschmierungen vom Altonaer Stadtarchiv immer wieder im "Hase- und Igelspiel" entfernt.



Zu 9. Diese Erinnerungstafel für das Altonische Unterstützungsinstitut (AUI)

war schon in den 1980er Jahren "in die Jahre gekommen". Immer wieder wurden u.a. "Metallauswaschungen" vom Felsgestein entfernt und die Tafel gesäubert.

Da vor Jahrzehnten bereits fünf von sechs rund verzierte Schraubabdeckungen fehlten, stellte Aurubis - Brunnenpate - auf Anregung des Altonaer Stadtarchivs - sechs neue Schraubenkopfabdeckungen her. Kosten für die Stadt entstanden dabei nicht!

Eine blaue Denkmaltafel zur Information sucht man hier derzeit noch vergebens!

      


Zu 10. Die Jüdische Gedenktafel verursacht kaum Probleme und wird deshalb von Zeit zu Zeit grundgereinigt.

 

Zu 11. Der Nobistorpfeiler konnte mit der Unterstützung des Altonaer Stadtarchivs endlich saniert werden. Dabei war eines der größten Probleme bei der Mittelbeschaffung für eine Sanierung, dass dieses wichtige "Altona-Denkmal" nicht in Altona mehr stand, sondern durch eine Gebietsreform in Hamburg-Mitte!

Mit wesentlicher Unterstützung des Altonaer Stadtarchivs konnte das Altona-Wahrzeichen vom tollen Verein "Stiftung Denkmalpflege" 2014 saniert an seinem nun angestammten Platze wieder aufgestellt werden.