Engagement für die Geschichte Altonas

Gründung und Betrieb des Altonaer Stadtarchivs

Das Logo des Altonaer Stadtarchivs konnte ich gestalten
Das Logo des Altonaer Stadtarchivs konnte ich gestalten

 

Es war eigentlich wie immer! Denn durch mein anhaltendes Streben nach einer sinnvollen „Nebentätigkeit“ als schöne „Ergänzung“ zu meinen anderen geliebten Aktivitäten, öffneten sich immer wieder neue Türen zum Schauen und vor allem zum Lernen und Ausprobieren. Also lernte ich auch das strikte Sammeln von Erfahrungen und deren Umsetzung, z.B. in der Praktikanten-Ausbildung.

Denn jedes Mal konnte ich erstaunt feststellen, dass sich dann dahinter oft „Gemächer“ verbargen, in denen immer wieder - auf sehr unterschiedliche Art und Weise - neue beglückende Aufgaben nur auf mich zu warten schienen!

Schon bald stellte sich heraus, dass hinter einer dieser Türen etwas ganz Besonderes auf mich wartete, von dem ich um 1987 noch nicht ahnen konnte, welche enormen Auswirkungen diese Entscheidung, ein Stadtteilarchiv für den Altonaer Bürgerverein von 1848 gründen zu wollen, für mich in den Folgejahren haben würden.

Und das kam so: Bei der Übernahme des Amtes des 1. Vorsitzenden des Altonaer Bürgervereins im März 1987, wusste ich bereits schon länger, dass es mit dem bisherigen Vereinsarchiv große Probleme geben würde. Diese Befürchtungen wurden schon bald Wirklichkeit, da niemand wusste, was in dem Archiv, welches sich derzeit noch immer in privater Hand befand, sich an „Bestand“ befand.

Da ich jedoch weder über Archivlisten noch andere Informationen über den Archivbestand verfügte, war es mir unmöglich, nach dem Tode des „Archivars“, der zugleich ein Altona-Sammler war, darlegen zu können, welcher Bestand Eigentum das Altonaer Bürgervereins war oder nicht.

Weil das letztendlich den vollkommenen hoch ärgerlichen Verzicht bedeutete, ließ dieser Umstand keine Ruhe mehr. Als erstes gründete ich im Altonaer Bürgerverein eine sog. „Geschichtswerkstatt“! Ziel war es, ein neues Vereinsarchiv aufzubauen. Dabei wurde ich zu Beginn von zwei netten Vereinsmitgliedern unterstützt. Einer davon war Egon Jacobsen, der hier eine besondere Erwähnung verdient.

Gemeinsam legten wir die Grundlage für ein neues Vereinsarchiv. Wobei noch gar niemand wusste, was da auf einen zukommen könnte.

Da ich in der Zwischenzeit (bei der Polizei) ein wenig das Schreiben gelernt hatte, fiel es mir sehr leicht, die ersten „geschichtlichen Ereignisse“ aus Altonas Gegenwart und Vergangenheit für meine Vereinszeitung „Unser Altona“ festzuhalten und aufzuschreiben.

Siehe dazu „Engagement im Altonaer Bürgerverein von 1848.

Es dauerte aber noch eine kleine Weile, bis ich die ersten einhundert Seiten einer „Altona-Biografie“ zusammen geschrieben hatte. Weil ich mir viele Gedanken darüber machte, begab ich mich ins Altonaer Museum.

Dort traf ich mich um 1988 mit dem damaligen Direktor des Altonaer Museums, Prof. Dr. Gerhard Kaufmann und seinem Kustus, den späteren Direktor, Dr. Torkild Hinrichsen zu einem Gedankenaustausch über das Aufbewahren der Altonaer Geschichte.

Als ich dann - zugegeben, etwas keck - fragte: „Was macht das Altonaer Museum eigentlich zu „Altona“? erhob Prof. Kaufmann den Zeigefinger und dozierte: „Herr Vacano, wir sind hier nicht das Altonaer Museum, sondern das `Norddeutsche Landesmuseum´“! Da kommen erst viele andere norddeutsche Bereiche und dann erst Altona!“ „Aha“, dachte ich und schien meine Verdachtsmomente vollkommen bestätigt zu bekommen, dass hier die Altonaer Geschichte vielleicht „zu kurz“ kommen würde.

In diesem Sinne präsentierte ich dann den beiden Herrn meinen ersten chronologischen Schreibentwurf zur Altonaer Geschichte. Man zeigte sich begeistert, da es so etwas bislang nicht im Altonaer Museum gegeben hatte. Deshalb fragte ich, obwohl ich derzeit immer noch nicht so genau wusste, was mit der Übernahme dieser Aufgabe in Zukunft auf mich zukommen würde: „Was halten Sie davon, wenn ich diese Arbeit im Sinne des Altonaer Museums weiter machen würde?“ Die Antwort darauf kam schnell und erfreulich: „Oh, Herr Vacano, wenn Sie das weiter so machen würden, dass wäre toll, so etwas fehlt im Altonaer Museum!“ Gleich danach kam auch die längst fällige Erklärung für das schnelle ja: Es war schlichtweg kein Mitarbeiter für die Ausführung einer solchen Arbeit im Museum vorhanden. Denn es hatte immer wieder u. a. auch Personaleinsparungen im Museum gegeben. Damit war klar, hier musste auch weiterhin gehandelt werden Denn mit dieser „Vereinbarung“ war der Grundstein für eine weitere enge Zusammenarbeit gelegt worden.

In diesem Sinne wurde sogleich „Nägel mit Köpfen“ gemacht, so wie ich es immer geliebt habe, denn mir wurde sofort ein Mitarbeiter des Museums an die Seite gestellt, der das notwendige Bindeglied zum Museum sein sollte. Es war Dr. Hajo Brandenburg, der sogar Dr. „Altona“ war, da er seine Doktorarbeit über die soziale Entwicklung Altonas um 1800 verfasst hatte.

Die Verwirklichung der gemeinsamen Ziele, das Altonaer Museum durch diese Zusammenarbeit etwas „nach vorn bringen“ zu können, indem erst einmal alle vorhandenen Informationen und Bilder in das sog. Intranet des Museum gestellt werden sollten, gestalteten sich von vorn herein sehr schwierig, da Dr. B. nur als „Halbtagskraft“ im Museum angestellt worden war du gleich für drei Bereiche zuständig war, obwohl der Stapel von meinen CD´s - mit vielen Texten und Bildern immer größer wurde - gelangte nicht eine Information ins Intranet, da einfach keine Zeit dafür gefunden werden konnte. Obwohl Dr. B. immer noch darauf hoffte, „voll“ übernommen werden zu können.

Als sich dieser Wunsch in Luft auflöste, verließ Dr. B. das Museum und übernahm in Norderstedt das dortige Feuerwehrmuseum! Soweit zum Anspruch und die daraus resultierende Wirklichkeit!

Es dauerte dann wieder einige Zeit, bis der neue Direktor, Prof. Axel Feuß, sein Versprechen mir gegenüber wahr machte und mir einen ansehnlichen Raum für das - nun schon aus den Kinderschuhen heraus gewachsene Stadtteilarchiv- welches nur noch Stadtarchiv genannt werden wollte, zur Verfügung stellte. Es war das „Direktorenzimmer“, immerhin!

Die Freude darüber war groß und ich sah mich schon am Ziele meiner Wünsche. Denn dort entstanden bereits die ersten beiden Computerarbeitsplätze für Archivmitarbeiter im sog. „Aktivjob“, die beide nicht unterschiedlicher sein konnten. Der eine superfleißig und engagiert, der andere, na ja …

Obwohl ich aus dem Hause heraus nur wenig praktische Hilfe erfuhr, eher war das Gegenteil der Fall, konnte sich das „Altonaer Stadtarchiv im Altonaer Museum“ sehr positiv weiter entwickeln können. Bis nach knapp eineinhalb Jahren - für alle Beteiligten - das „Aus“ kam. Denn Prof. Feuß wurde entlassen und bekam mit Frau Prof. Hedinger eine Nachfolgerin, die sofort und bedingungslos Anspruch auf das vom Stadtarchiv genutzte Direktorenzimmer erhob.

Deshalb erfolgte umgehend die Kündigung, ohne das - und muss man sich einmal menschlich vorstellen - die Direktorin auch nur ein Wort mit mir persönlich gewechselt hatte! Schnell wurde auch klar, dass auch keine „Ersatzräume“ zur Verfügung stehen würden …

Lesen Sie dazu die vielschichtige und beeindruckende Biografie des Altonaer Stadtarchivs, die Ihnen nachstehend zur Verfügung steht:

 

Gründung der "Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung"                                                                               

 

Stiftungsgeschäft

über die Errichtung der Zustiftung

Wolfgang und Gisela Vacano-

Altona-Stiftung

in Hamburg

 

 

Wolfgang  Vacano

Mühlenweg 3 c

22880 Wedel                                                                         - nachfolgend Stifter genannt -

 

und

 

Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH)

Teilbetrieb Altonaer Museum

Museumstr. 25

22765 Hamburg

vertreten durch

ihren Direktor                                                                        - nachfolgend Stiftungsverwalterin genannt –

 

vereinbaren Folgendes:

 

Präambel

Zahllose Dokumente der ehemals selbstständigen Stadt Altona und des Bezirks Altona in Hamburg sind im Feuersturm des II. Weltkrieges untergegangen. Aber auch nach dem Kriege wurde Vieles, was Stadthistoriker heute für wertvoll und bedeutsam halten, nicht gewürdigt, gesammelt oder schriftlich festgehalten, sondern eher der Vernichtung und dem Vergessen anheim gegeben.

In fast dreißigjähriger Arbeit haben Wolfgang und Gisela Vacano aus diesem Grunde unermüdlich und mit hohem persönlichen und finanziellem Engagement historische Dokumente gesammelt und geordnet sowie in einem einzigartig umfangreichen Foto- und Dokumentationsarchiv die Geschichte Altonas bewahrt.

Der ideelle Wert dieser Sammlung von Wolfgang und Gisela Vacano, die derzeit im ‚Altonaer Stadtarchiv e.V.‘ zusammengefasst ist, kann gerade für Altona und Hamburg nicht hoch genug beziffert werden.

Dabei liegt der materielle Wert der Gesamtsammlung, mit ihren zahllosen seltenen Unikaten, Dokumenten und Veröffentlichungsrechten für mehr als dreißig Altona-Bücher und mehreren Hundert Einzeldokumentationen und der elektronischen Altona-Sammlung, die derzeit ca. dreihundersiebenundachtzigtausend Dateien etwa 2, 3 Terrabyte umfasst, im siebenstelligen Bereiche.

Um diese Altona-Sammlung auf Dauer zu sichern, sie weiter auszubauen und auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, übergibt Wolfgang Vacano die Sammlung „Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Siftung“ als Zustiftung der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), Teilbetrieb Altonaer Museum, nach Maßgabe des folgenden Stiftungsgeschäfts.

 

 

I.

Hiermit leiste ich, Wolfgang Vacano, mit den - in meinem Eigentum stehenden - Beständen des Altonaer Stadtarchivs, eine Zustiftung für die Stiftung Historischen Museen Hamburg, Teilbetrieb Altonaer Museum.

Sie trägt den Namen

 

„Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung“

in Hamburg

 

Die Bestände bestehen aus unzähligen Dokumenten, Fotos und historischen Gegenständen sowie einem umfangreichen elektronischen Sammlungsbestand zur Geschichte Altonas. Sie haben derzeitig einen unschätzbar hohen Wert und sind von einem sehr hohen kulturellen Werte.

 

II.

Ausschließlicher und unmittelbarer Zweck der Zustiftung sind die Sicherung und die Nutzung der Gesamtsammlung, im Rahmen der Arbeit des Altonaer Museums, die als Ganzes erhalten werden soll. Der Stiftungszweck soll insbesondere durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Altonaer Museum erfüllt werden, welches bereits nach Einrichtung der Stiftung das Recht eingeräumt wird, Teile der Sammlungen und literarische Quellen von Wolfgang Vacano zu Ausstellungszwecken oder für die Erstellung literarischer Erzeugnisse nutzen zu können.

 

III.

Der Stifter verpflichtet sich, die gesammelten Dokumente, Fotos und historischen Gegenstände an die Stiftungsverwalterin zu übertragen. Die Übertragung wird spätestens zum 1. Februar 2015 fällig.

 

IV.

Die Stiftungsverwalterin verpflichtet sich, die Sammlung getrennt von ihren übrigen Exponaten unter dem Namen der Zustiftung zu verwalten. Die Sammlung wird derzeit in eigenen (angemieteten) Räumlichkeiten des Altonaer Stadtarchivs in der Max-Brauer-Allee 134, 22765 Hamburg (Altona) verwahrt und genutzt.

 

V.

Der Stifter behält sich das Recht vor, zu seinen Lebzeiten

 

   a) jederzeit in den Räumlichkeiten des Altonaer Stadtarchivs zu arbeiten sowie die 

       Sammlung zu nutzen, zu pflegen und auszubauen,

   b) die Zustiftung zu widerrufen und die Sammlung zurückzufordern, wenn die

        Stiftung Historische Museen Hamburg, Teilbetrieb Altonaer Museum, nicht in

        der Lage ist, die Sammlung  „Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung“ im

        Altonaer Stadtarchiv  in eigenen Räumen für die Öffentlichkeit nutzbar zu

        machen.

 

2. Nach Widerruf des Stiftungsgeschäfts hat die Stiftungsverwalter in die Geschäfte

   der Zustiftung bis zur Rückübertragung, längstens bis zum Ende des auf den

   Widerruf, bzw. der Kündigung folgendes Jahres weiterzuführen.

 

VII.

1. Damit die Stiftungsverwalterin ihren Aufgaben nachkommen kann, bin ich, der

   Stifter, damit einverstanden, dass die hierfür erforderlichen Informationen -  wie

   z.B. Bestandsdaten, Verträge und personenbezogene Daten - erhoben,

   gespeichert und genutzt werden.

 

2. Die Zustiftung und ihr Stifter können, z.B. auf der Internet-Präsenz oder im

   Jahresbericht der Stiftungsverwalterin, veröffentlicht und namentlich erwähnt   

   werden.

 

3. Die Einwilligung zu Ziffer 2 kann jederzeit schriftlich widerrufen werden.

 

Hamburg, den                                                                       Hamburg, den

                                                              

(Unterschrift Stiftungsverwalter)

 

Wolfgang Vacano                                                                 

1.Vorsitzender

Altonaer Stadtarchiv e.V.

 

 

 

Die obligate Unterschrift der obigen Beteiligten: V.l.n.r.: Herr Prof. Gravert (Notar), Prof. Dr. von Notz (Vorstand der Stiftung Hamburger Museen), Prof. Dr. Czech, Leiter des Altonaer Museums und Wolfgang Vacano, Gründer und Leiter des Altonaer Stadtarchivs und Gründer und Leiter der o. a. neuen Stiftung


Zum Engagement der Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung

 

Seit Gründung der Stiftung am 23. März 2015 werden u.a. folgende kulturellen Ziele nachhaltig verfolgt:

 

1. Der weitere intensive Ausbau aller Altona-Sammlungen für das Altonaer Museum,

 

2. Die intensive Fortsetzung der bisherigen Pflege und Unterhaltung von mehr als zehn Altonaer Denkmälern und Brunnen,

 

3. Das Aufstellen von Erinnerungstafeln an Altonaer Denkmälern zur besseren Bürgerinformation.

 

Einbau der Erinnerungstafeln für das Altonaer Stadtarchiv und die "Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung"

 

Der Einbau von Erinnerungstafeln ist Teil der Praktikumsaus-bildung für Studenten, Schüler und Menschen mit neuer Berufsorientierung im Altonaer Stadtarchiv.

Damit wird eine Sinngebung der o.a. Stiftung erfüllt!

 

Tafel 1:

Erinnerungstafel "Verlegung der Grenzsteine zwischen Altona und Hamburg",

 

Tafel 2:

Erinnerungsstein "Beginn der Kieler Chaussee, der AKN und der Postkutschen,

 

Tafel 3:

Erinnerungstafel für das Kornblumenmosaik unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals,

 

Tafel 4:

Erinnerungstafel für das Blücher-Denkmal am Rathause,

 

Tafel 5:

Erinnerungstafel für das Bismarck-Denkmal an der Königstraße.

 

Der Einbau weiterer Erinnerungstafeln ist für das kommende Frühjahr vorgesehen.

 

Die hier nachstehenden abgebildeten Titelseiten weisen jeweils nur auf die - im Altonaer Stadtarchiv - erstellten Broschüren hin, die hier eingesehen und käuflich zu erstehen sind.

 

Wolfgang Vacano

Januar 2016