Liebe Freunde von Gedichten und Geschichten,

 

seit frühester Kindheit mag ich vor allem Gedichte und Geschichten, besonders, wenn sie von Personen mit besonderen Stimmen, wunderbarer Betonung und den entsprechenden Pausen an der richtigen Stellen gleich gut gelesen werden.

Dabei stehen sich bei mir die Kontraste wie Lyrik, aber auch plattdeutsche Werke gleichberechtigt gegenüber. Die einzige Bedingung, die ich an ein Gedicht oder Geschichte stelle, ist, dass mich der Sinn anspricht und vor allem auch anregt.

Anregend sind für mich vor allem solche, die dazu anregen, über ein ähnliches Gedicht nachzudenken, und dieses dann vielleicht zu Papier bringen zu können.

Denn ich liebe solche Anregungen, die meine dichterische oder schriftstellerische Verranlagung beflügeln können.

Oft ist es so, dass ich besonders in den Abend- oder Nachtstunden durch entsprechende Gedanken oder Anregungen dazu gebracht werde, Gedichte oder Geschichten zu verfassen.

Denn, so hat die Vergangenheit gezeigt, muss ich eine kreative Idee (im wahrsten Sinne des Wortes) sofort aufschreiben - wenigstens in groben Zügen - damit die Gefahr gebannt ist, ich könnte am nächsten Morgen mich nicht mehr alle Einzelheiten des zu schaffenden Schriftwerks erinnern.

Stellen Sie sich doch einmal vor, sie denken sich ein neues Gedicht aus, das gleich drei bis fünf Strophen hat - kurz vor dem Einschlafen - und Sie schreiben es nicht sogleich auf  und schlafen danach sofort ein. Wachen dann am nächsten Morgen auf und haben nur noch Bruchstücke von den ausgedachten Reimen oder Texten im Kopf, was sie sich mühevoll ausgedacht hatten. Eine mittlere Katastrophe, oder?

Also heißt es öfter, die Nacht wieder eimal - trotzdem die Augen gleich zufallen - zum Tage zu machen und alles - sofort bis auf den letzten Reim - aufschreiben, sonst könnte ja alles "verschwinden" auf Nimmerwiedersehen verloren sein.

Wolfgang Vacano

 

Hier nun einige dieser Gedichte, die auf diese Art und Weise entstanden und in einer Broschüre zusammengefasst sind:



Titelseite der o.a. Gemälde- und Gedichtsbroschüre


Zum besseren Verständnis

Diese Broschüre ist hauptsächlich zur literarischen Präsentation der Gemälde entstanden, die z. T. auch in der Rubrik "Gemälde" auf dieser Webseite zu finden sind.

Da in solchen Schriftwerken, die entweder Gemälde oder Fotos für den "Kunstmarkt" präsentieren sollen, häufig nicht angemessen dazu berichtet und eher für Werbezwecke zumeist mächtig übertrieben wird, sollte dieser Weg nicht mit beschritten werden, um von vorn herein einen "überhöhten" Eindruck vermeiden zu können!

Aus diesem Grunde gibt es in diesem Schriftwerk deshalb keine "Werbetexte" zu den Gemälden, sondern stattdessen "nur" Gedichte zum Mit- und Nachdenken.

Wolfgang Vacano


Hier nun das erste Gedicht zur Einstimmung in das Schriftwerk "Küss die Wolken und fall nicht"


Ausstellungsbesuch


Von Wolfgang Vacano


Jemand wollte ´ne Ausstellung seh’n,

die, wie man erzählt, modern und schön.

Er liebet heiß die moderne Kunst,

obwohl sie häufig nur blauer Dunst.

 

Als Besucher er zur Kasse drängt,

denn die Bilder sind schon aufgehängt.

Der Betrachter, mit der Kunst vertraut,

mit Neugier sich die Werke anschaut.

 

Eifrig betrachtet er Bild für Bild,

bis sein großer Bildungsdrang gestillt.

Doch was er sieht, ihn wenig erfreut,

wildes Chaos schnell verschreckt die Leut’.

 

Striche, Farben - ein Durcheinander,

wo bleibt denn da das Miteinander?

Nach Harmonie fast jeder trachtet,

der Künstler hat sie nicht geachtet.

 

Es erbebet der Mensch vor Grausen,

und lässt bald jede Hoffnung sausen,

er fände noch an was Gefallen,

dreht sich rasch um - und sagt es allen.

 

Wuchtig prallen Worte aufeinander,

gleich sind alle gegeneinander.

Jeder trägt etwas anderes vor,

wer zuhört, steht da wie`n armer Tor.

 

Jemand, der gewöhnt an Toleranz,

fragt sich jetzt: „Was soll der ganze Tanz?“

Sagt sich, die Bilder vor dem Gesicht:

„Maler, da hast Du was angericht´!“


 Weil die Bilder sind nicht immer schön,

fragt er sich, muss ich die Kunst versteh’n?

Soll sie in meinem Alltag taugen,

seh’ ich die Kunst mit eig’nen Augen!


In Anlehnung an den von Wolfgang Vacano besonders geschätzten und geliebten Humor von Eugen Roth formulierte er die nachstehenden Reime:

 

Ein Mensch

Ein Mensch, als Maler, Dichter ganz gelenk,

erachtet Bilder, Verse als Geschenk.

Ein Mensch, der von Gemälden ist entzückt,

sich der Reime freut, die gut geglückt.

 

Ein Mensch, der die Bilder und Verse liebt,

sich mit viel Freuden der Kunst hin gibt.

Ein Mensch, der in Bildern und Versen denkt,

sein Lebensschiff mit großen Freuden lenkt.

 

Ein Mensch, der nicht bestimmt zur Einsamkeit,

der liebt die Kunst, Humor und Zweisamkeit.

Ein Mensch, der in der Kunst sich umgeschaut,

nur mit Humor den eig’nen Augen traut.

 

Ein Mensch, den schönen Künsten zugeneigt,

sich damit von der besten Seite zeigt.

Ein Mensch, bei dem Kunst, Humor ist selten,

kann so nicht als gutes Vorbild gelten.

 

Ein Mensch, der auch Mal denkt an’s Leben,

liegt meist richtig, Mal voll daneben.

Ein Mensch, der anderen gern begegnet,

ist sicher mit dieser Gab’ gesegnet.


Das erste Gedicht zum ersten Gemälde der Broschüre


Auf dem Drahtseil

Auf dem Drahtseil oben tanzt der Clown,

alle amüsiert `gen Kuppel schau’n.

Wenn der recht vergnügt die Beine schwingt,

schnell er die Leute zum Schmunzeln bringt.

 

Jongliert er mit dem Ball hin mal her,

denkt mancher: „Ist gar nicht so schwer“.

So’n Drahtseilakt für’s Leben steht,

wer kennt das nicht in Realität?

 

Oft wird das Dasein zum Drahtseilakt,

auch für den, der kräftig mit anpackt.

Uns Schwierigkeiten Sorgen bringen,

Wir könnten Lieder davon singen.

 

Wer spielt im Leben nicht gern den Clown,

und ist trotz Lachens einmal down.

Jongleure sind wir deshalb alle,

nimm’s Leben leicht - in jedem Falle!


Diese Gemäldeansicht wird eine der wenigen, aber notwendigen Ergänzungen zu den jeweiligen Gedichten sein, um das Verständnis für die Zusammengehörigkeit zu ermöglichen.


Kinderaugen

Kinderaugen - wie seh’n sie die Welt?

Vieles ist doch auf den Kopf gestellt!

Groß und seltsam traurig schau’n sie drein,

bitten jeden, lass mich nicht allein.

 

Kinder dieser Welt - sie weinen leicht,

wenn niemand ihnen die Hände reicht.

Überall geschieht den Kindern Leid,

durch Krieg, Hunger und Lieblosigkeit.

 

In Kinderaugen spiegelt sich oft Leid,

weil’s fehlt an Innig- und Fröhlichkeit.

Soll diese Welt für Kinder taugen,

sieh’ sie zuerst mit ihren Augen!


Kinderaugen lernen schnell versteh’n,

sie mit Hoffnung in die Zukunft seh’n.

Drum ändere, was zu ändern ist,

eh’ dein Kind einmal erwachsen ist!


Der Überflieger

Viele Ziele möchtest du erreichen,

setzest dabei so manches Zeichen.

In Gedanken schwingst Du durch die Luft,

„Fall nicht!“, laut der Chor der Spötter ruft.

 

Oh Clown, fühlst´ dich oft als Überflieger,

bist´ trotz Kampf nicht immer Sieger!

schwebst du zwischen den Welten,

scheinen Regeln nicht zu gelten.

 

Deine Augen voller Innigkeit,

blicken meist in die Unendlichkeit.

ist Spaß und Fröhlichkeit dabei,

bist Du in Deinen Gedanken frei.


Diese Gemäldeansicht gehört zur Abbildung, die auf der o.a. Titelseite der Gemälde- und Gedichte-Broschüre zu sehen ist.


Die Eisesser

Scheint im Sommer die Sonne heiß,

vergnügen sich Kinder gern mit Eis.

Weil ihnen nach Kaltem steht der Sinn,

zieht’s die Eisschlecker zur Diele hin.

 

Neugierig sie die Hälse recken,

Ei, was gibt es dort zu schmecken.

Bald sind die Tüten gut gefüllt,

hmm, schlemmen, bis der Appetit gestillt.

 

Versteckte Blicke - von Kind zu Kind,

oft sehr gut zu beobachten sind.

Jeder den anderen belauert,

auch wenn´s nur „Augenblicke“ dauert!


Ein Kindertraum

Wer als Clown die Geige spielt,

sich damit einen Kindertraum erfüllt.

Davon träumen Kinder dieser Welt,

einmal Clown zu sein - im Zirkuszelt.

 

Möchtest als Spaßmacher entzücken,

gern mit der Geige Spiel beglücken?

Musst als Clown Talente haben,

doch kaum einer hat diese Gaben!

 

Bist du so’n Mensch mit Talent und Drive,

und mit deiner Geige „zirkusreif“,

erfüllt sich dein Kindertraum - vielleicht,

bist endlich Clown, sagst: „Ich hab’s erreicht!“


Der Holzschnitzer

Islam, Hindu oder Christentum,

verheißen jedem der glaubt - Glück, Ruhm.

Dafür werden Seelen geknechtet,

Kriege geführt, Menschen geächtet.

 

Wer als Künstler nach Vollendung strebt,

von Talent, Ideen und Schöpfung lebt.

Weil er Genie möchte beweisen,

lässt er seine Gedanken kreisen.

 

Um Glauben, Kirche sie sich ranken,

möcht’ für seine Talente danken.

Zu welcher Kirche soll ich gehen,

wenn Zweifel am Glauben bestehen?

 

Als Künstler man besonders fühlt,

Glaube, Hoffnung eine Rolle spielt.

Wer die Religionen überdacht,

dem schein’n Glaubenszweifel angebracht!



Das wahre Gesicht

Durch Masken wird der Mensch zum Clown,

ist er dahinter auch mal down.

Da hilft Kostüm und Schminke nicht,

dann zeigt sich sein „wahres“ Gesicht.


Was nützen die schönsten Farben,

wenn wir an der Seele darben.

Erst dann gibt’s echte Clownerei,

ist er mit Gefühl auch ganz dabei.


Kinder dieser Welt

Um die Kinder dieser schnöden Welt,

ist es seit jeher nicht gut bestellt.

Werden geboren in Unglück, Dreck,

sind da, manchmal ohne Sinn und Zweck.

 

Wunschlos auf diesen Stern geboren,

hat man sich gegen sie verschworen.

Bei Hunger, Elend, Zerstörung, Krieg,

bleiben die Kinder immer ohne Sieg!

 

In den Nachbarländern - groß an Zahl,

wird das Kinderleben schier zur Qual.

Wie ist es denn hier um sie bestellt?

Sind Kinder der Reichtum uns’rer Welt?

 

Lieblosigkeit die Kinder bedroht,

viel zu schnell kommt dann der frühe Tod.

Wer todtraurige Kinder erblickt,

vor so viel Trostlosigkeit erschrickt.


Empört wird so mancher Aufschrei laut,

Kinderschutz ist uns doch anvertraut!

Sicher, das Ziel ist noch unerreicht,

mit mehr Menschlichkeit klappt es - vielleicht!


Kinderfreunde - Kinderfreude

Im Zirkus ist die Spannung groß,

der Gong ertönt, es geht gleich los.

Dunkel wird’s, Scheinwerfer geh’n an,

Manege frei, die Clowns sind dran.

 

Das Spiel ist spaßig anzusehen,

ein Kind nimmt teil am Geschehen.

Ist es das erste Mal dabei?

Es lacht glücklich und fühlt sich frei.


Die Kinderfreude ist sehr groß,

lässt den Betrachter nicht mehr los.

Wer als Kind das einmal erlebt,

stets wieder hin zum Zirkus strebt.


Hunger

Hunger, Armut - Geißeln dieser Welt,

sie bedroh’n jeden - der ohne Geld!

Immer wieder heißt’s: Waffen statt Brot“,

doch wer hungert - der ist in Not!

 

Satt durch Waffen wurd’ noch niemand,

Arme werden ärmer im Land.

Mit Gewalt mächtiger Waffen,

haben Arme kaum zu schaffen!

 

Zurzeit wird die Welt verwaltet,

mit Waffen - wenn auch veraltet.

Schnell müssen neue Waffen her,

danach hungert das Militär!

 

Noch lange ist er nicht in Sicht,

der „Fürst“, der diesen Zustand bricht.

Mit dem Drang zum „Machterhalten“,

ist Hunger nur zu verwalten!


Vor dem Spiegel

„Erkenne dich selbst“, so heißt es;

so ein Spiegelbild beweist es.

Im Spiegel sieht man es genau,

er zeigt Gesichter - dumm und schlau.

 

Der Seele Spiegel ist das Gesicht,

sieh nur hinein und täusche dich nicht.

Die Schminke ersetzt ein Lächeln nicht,

Freundlichkeit verträgt auch dein Gesicht!

 

Spiegel entzaubern dein Gesicht,

da hilft auch dicke Schminke nicht.

Stimmt das Ergebnis nicht heiter,

hilft dir nur Ehrlichkeit weiter!



Das Alter

Hat mein langes Leben dann noch Sinn,

wenn ich einmal sehr viel älter bin?

Die Antwort drauf - sie gib dir schon früh,

so erhält sie einen Sinn - die Müh’!

 

Gib den Alten ab von deiner Kraft,

damit jeder leicht das Alter schafft.

Ein gutes Wort - sag es beizeiten –

kann Freude im Alter bereiten.

 

Wie die Wolken über den Himmel zieh’n,

fliegt das Leben häufig schnell dahin.

Schön ist die Erinnerung im Alter,

die Träume wie Zitronenfalter.

 

Vom Alter weißt du aus der Jugend,

drum mach bald daraus ‘ne Tugend.

Merke, dass du täglich älter wirst,

wenn auch die Jugend vor Kräften birst.


Zeit für Traurigkeit

Als Gott die Fröhlichkeit erschuf,

machten die Clowns sie zum Beruf

Zirkus ist für Clowns das Leben,

können uns dort Freude geben.

 

Zur Heiterkeit verdammt -

auch Kummer übermannt -

mit ihrem Schmerz allein,

müssen’s in die Manege rein.

 

Spaßmacher mit viel Fröhlichkeit,

haben selten Zeit für Traurigkeit.

Das Publikum - es merkt oft nicht,

wenn ein Spaßmacherherz zerbricht!


Vorurteile

Deine Zuwendung bedeutet viel,

die Welt ist kalt - ohne dein Gefühl.

Die Gefühlskälte uns nicht nur streift,

wenn sie nach unserer Seele greift.

 

Sorgen, die uns meist täglich quälen,

können wir sie jemand erzählen?

Der Umgang miteinander ist schwer,

denn kaum einer zeigt Verständnis mehr!

 

Vorurteile sind’s, die uns leiten,

manche dadurch in Abseits gleiten.

Vorurteile sind wie „ne Mauer,

sie wirken nachteilig - auf Dauer!


Mit solch’ Hindernissen im Leben,

wie soll man da Gefühle geben?

Wer diese „Wände“ überwindet,

das große Glück im Leben find.


Zufriedenheit

Was hast du ‘s gut, bist du zufrieden,

nicht jedem ist dies Glück beschieden.

Viele wünschen’s sich auf dieser Welt,

das Glück kommt nicht, wie’s einem gefällt!

 

In der Sonne sitzen, sich freuen,

trübe Gedanken schnell zerstreuen.

Wer sich von diesem Wunsch lässt leiten,

muss trotzdem dafür hart arbeiten.

 

Hast du dieses Ziel mit Müh’ erreicht,

fällt dir die Zufriedenheit leicht.

Gönn’ den Menschen die Zufriedenheit,

sie danken es dir - mit Freundlichkeit!



Der Eremit

Ein Eremit ist heutzutage -

eine Ausnahme - keine Frage.

In unserer schnelllebigen Zeit,

gibt es kaum Zeit für Beschaulichkeit!

 

In die Stille ist er gegangen,

um Erkenntnisse zu erlangen,

die der Menschheit heute nützlich sind.

Gute Gedanken - nicht nur für den Wind!

 

Krieg, Hunger, Elend - Probleme sind,

die alle treffen - nicht nur Mutter, Kind.

Gegen Zerstörung und Massenflucht –

er nach neuen, guten Ideen sucht!

 

Selbst, wenn er mit seinem Schicksal ringt,

wer weiß, ob es ihm jemals gelingt.

Probleme mit Haken und Ösen,

kann heute allein keiner lösen!


Hand auf´s Herz

‘’Hand auf´s Herz“, sagt heute jemand gern,

glaubt dieser sich weit der Wahrheit fern.

Es ist leicht, lächelnd zu betrügen,

hinter einer „Maske“ zu lügen!

 

Wer in eine „schöne Maske“ schaut,

nur zu gern dem „schönen Schein“ vertraut.

Falls er einmal trügt - der schöne Schein,

dann trägt man den Kummer meist allein!

 

Menschen im Alltag „Masken“ tragen,

wie es oft nur Clowns im Zirkus wagen!

Nicht nur den „Uniformen“ trauen,

lieber gleich in die Seele schauen!

 

Gut wäre es, ohne Masken leben,

der Ehrlichkeit die Ehre geben.

Wer wünscht sich das heute nicht?

Nur Clowns stehen Masken zu Gesicht!


Zuneigung

Manege frei, weil die Clowns da sind,

der Tusch erschallt, das Spiel beginnt.

Und siehe da - mitten im Gewühl,

agieren zwei mit viel Gefühl!

 

Ein Clown, mit der Komik sehr vertraut,

dem anderen in die Augen schaut.

Beide reichen sich die Hände,

schnell sprechen ihre Blicke Bände.

 

Eine Berührung der Nase zeigt,

einer ist dem andren zugeneigt.

Heute recht selten - so ein Gefühl,

es gehört, man sieht’s - nicht nur zum Spiel


Auf der Flucht

Schlimm, das Gefühl der Haltlosigkeit,

hinzu gesellt sich Einsamkeit.

Die Ereignisse zeigen täglich,

hier versagen wir Menschen kläglich.

 

Wen kümmert noch die Hilflosigkeit?

Es besiegt Konsum die Menschlichkeit!

Drum haltet die Hände helfend hin,

gebt damit dem Leben neuen Sinn!

 

Seither haben Menschen es verflucht,

zwang man sie gewaltsam in die Flucht.

Kinder und Mütter, alte Leute,

leiden sehr - nicht nur hier und heute!

 

Nur wer weggejagt war - auf der Flucht,

weiß vom Abgrund der Gefühl’, der Schlucht.

Das Vertriebensein ist grauenvoll,

Herzen sind mit Schmerzen übervoll!

 

Wer alles verliert - sein Hab und Gut,

der kennt die Hoffnungslosigkeit, Wut,

Der Verlust der Heimat - der tut weh,

kein vertrauter Mensch mehr in der Näh’!



Die Pappnase

Mit `ner großen Menge Spaß im Blut,

leben Clowns - stets voller Übermut.

Als ein Zeichen ihrer Fröhlichkeit,

leuchten die roten Nasen schon von weit.

 

Aus Pappe die Nasen sind - oft schlicht,

stehen sie nur Clowns gut zu Gesicht?

Denn ohne Pappnase - rot und fein,

ist es nicht leicht, ein Clown zu sein!

 

Clowns liefern Freude aus erster Hand,

mit roten Nasen, ‘nem Clownsgewand.

Ohn’ Kostüm, Menschen wie du und ich,

sind sie meist still, ernst - gekehrt in sich.

 

Freude, Heiterkeit und auch das Spiel,

nicht nur Clowns bedeutet dieses viel.

Auch denen, die in schweren Tagen,

ihr Schicksal mit Humor ertragen!


Glauben

Zweifel dem Mensch die Kräfte rauben,

welcher Religion soll ich heut’ glauben?

Gibt es ein Leben nach dem Tode,

oder ist mein Glauben nur noch Mode?

 

Auch wenn wir nach Gewinnen streben,

erscheint Glauben wichtig im Leben.

Der, der seine Bedeutung erkennt,

sich zu inneren Werten bekennt.

 

Es bitten um Nahrung die Armen,

kennt Gott denn kein Erbarmen?

Doch vom Glauben wurd’ noch niemand satt,

sei’s denn, Gebeten folgte die Tat!

 

Viel Vertrauen wird hier aufgebracht,

ist dieser Glauben angebracht?

Glaubende Menschen, die vertrauen,

mit Hoffnung in die Zukunft schauen!


Oh, Du Clown mit der Harmonika

Oh, Du Clown mit der Harmonika,

in der Manege bist Du für uns alle da.

So gilt es manchem als Lebenstraum,

unbeschwert zu leben wie ein Clown.

 

Denn Deine Welt ist die Manege,

hier stehst Du niemandem im Wege.

Denn was Du machst, hat Herz und Hand,

das ist oft besser als nur Verstand.

 

Die Harmonika in Dein´n Händen,

da kann das Glück so schnell nicht enden.

Zeigst Du aber Dein „wahres Gesicht“,

dann interessiert es die Menschen nicht.

 

Denn oft ist´s anders im wahren Leben,

da wird man meist vom Stress getrieben.

Dabei noch an and´re zu denken?

Es fällt schwer Gefühle zu schenken!

 

Dem Clown traut man eine Menge zu,

obwohl er meist scheint wie ich und Du.

Mit einem himmlisch verzücktem Blick,

zeigt er den Menschen sein kleines Glück.

 

Mit viel Charme und lustigem Spiel,

erreicht er ganz schnell sein Ziel.

Die Herzen der Menschen zu erreichen,

ihm wird es zur Ehre gereichen.

 

Ein Clown auch für Menschenliebe steht,

wenn ihn ein Hauch Wehmut leicht umweht.

Als Clown wird man sehr gern angelacht,

aber als Trauerkloß nicht gern verlacht.


Gibt´s beim Auftritt oft auch Spott und Hohn,

ist schon ein Lächeln sein schönster Lohn.

Willst Du nach groß´n Gefühlen streben,

dann spiel den Clown im Leben, eben!


Mutterliebe

Weint die Mutter um ihr krankes Kind,

machen sie tränende Augen blind.

Trauer bedeckt ihr liebes Gesicht,

Frohsinn, Zuversicht entdeckt man nicht.

 

„Wie helf´ ich meinem Kinde“, sie denkt,

„ich bekomm’ im Leben nichts geschenkt“.

„Ich bin bei dir“, sagt die Mutterhand,

liebevoll dem Kinde zugewandt.

 

Man weiß, wie eine Mutter sich fühlt,

deren Inneres schwer aufgewühlt.

Helfen kann sie ohne and’re nicht,

auch wenn ihr Herz daran fast zerbricht!

 

Darum lasst die Mütter nicht allein,

denn Kinder sind der Welt Sonnenschein.

Helft ihr dort, wo ihr es wirklich könnt,

dann sei euch Mutterliebe vergönnt!



Leben

Wer auf dieser Welt sein Dasein hat,

verarmt oft, wird krank, nicht immer satt.

Gott erkenn’, wenn es dich wirklich gibt,

dein Schaffen deshalb nicht jeder liebt!

 

Jemand, der vom Hunger sterbensmatt,

fragt sich, warum werden and’re satt?

Er betet, bis die Kräfte schwinden,

hofft satt zu werden, Brot zu finden.

 

Bleibt aus das Brot, dann kommen Zweifel,

egal wer hilft, Gott oder Teufel.

Schnell wird so aus Zweifel Verzweiflung,

schlägt um und endet in Zerstörung.

 

Nur der, der dem Hungertod entflieht,

gern zufrieden auf zum Himmel sieht.

Durch Hunger, Krieg die Menschen leiden,

setzt euch ein, diese zu vermeiden!


Die alltägliche Maske

Weil viele Menschen Masken tragen,

und selten nach der Wahrheit fragen,

fördern sie damit Scharlatanerie,

und werden so betrogen - wie nie!

 

Mit Masken sie dem Alltag entflieh’n,

um sich ganz der Wahrheit zu entzieh’n.

Wer ohne geht, der wird bald seh’n,

nur mit Masken wird’s Leben schön!

 

Nach Träumen und Märchen wir uns sehnen,

weil die Realität zum Gähnen,

Prahlhälse haben es da nicht schwer –

anzugeben – seht, ich zeig was her!

 

Damit macht man sich das Leben leicht,

ob’s auch für den Seelenfrieden reicht?

Niemand gern in schiefe Masken gafft,

Ein off´nes Gesicht Vertrauen schafft.

 

Bloß nicht nach der Wahrheit fragen,

lieber Lug und Trug ertragen.

Damit macht man sich das Leben leicht,

ob’s auch für den Seelenfrieden reicht?

 

Die Maske ersetzt die Wahrheit kaum,

sie ist meist hohl, ein falscher Traum!

Wer sich die Wahrheit nur erdichtet,

wird später - demaskiert - gerichtet!

 

Wahrheit - ungeschminkt - nur den verletzt,

der durch Trug ins falsche Licht gesetzt.

Den schief grinsenden Masken zum Hohn,

Ist Wahrheit - lieb gemeint - schönster Lohn!


Wer nur Masken trägt, sich selbst betrügt,

und sich in die eigene Tasche lügt.

Ne´ hässliche Maske auch verdeckt,

was selbst an Gutem dahinter steckt!




Hinweis:

Der Nachdruck oder eine andersartige Verbreitung der Gedichte und Bilder von Wolfgang Vacano sind nur mit dessen Einverständnis gestattet. Denn die Bilder und Gedichte werden nur zu Gunsten der "Wolfgang und Gisela Vacano-Altona-Stiftung" zu einer weiteren Nutzen zur Verfügung gestellt.

Wolfgang Vacano